Fuerteventura 2020

Im Coronajahr 2020 zu reisen, ist schon etwas Besonderes. Die vergangenen Jahre besuchten wir die Insel im September und buchten bereits im Januar, wenn TUIfly besonders viel Rabatt angeboten hat.

Dieses Jahr haben wir das Angebot im Januar übersehen, fanden aber Anfang Juli dann doch noch einen vergleichsweise günstigen Flug für ca. 530 Euro (2 Personen mit 20 kg Gepäck und Snack) von Stuttgart nach Fuerteventura und zurück. Ziel war - wie jedes Jahr - das Hotel Monte Marina in Esquinzo. Für die Dauer von 15 Tagen parkten wir unser Auto in Stuttgart bei flyaway (83 Euro) und hatten von PlusCar ein Mietauto (Hyundai i10 für 150 Euro).

Im August bekamen wir von TUIfly eine Terminänderung: Abflug nicht um 6 Uhr sondern um 7 Uhr. Eine Stunde länger Schlaf macht auch nichts.

Zwei Tage vor unserer Abreise am 4.9. wurden die Kanaren zum Risikogebiet erklärt. 14 Tage Quarantäne nach Rückkehr nahmen wir in Kauf.

24 Stunden vor Abflug kann man sich bei TUIfly kostenlos online einchecken. Die Coronafragen konnten wir beantworten, aber das Einchecken hat irgendwie nicht funktioniert. Wir brauchten aber die Sitznummer für die Einreiseerklärung nach Spanien. Nachdem TUIfly telefonisch nicht erreichbar war, probierten wir es mit dem Chat. Leider haben wir die erste Antwort verpasst und mussten noch einmal den Chat neu beginnen. Schon nach 30 Minuten wurde uns geholfen und der Kollege im Chat hat tatsächlich für uns Sitze gebucht und wir bekamen per Mail die Boarding-Karten.

Die beiden Einreiseformulare für Spanien dann auszufüllen war einfach und hat gut funktioniert. Wir konnten 2 Blätter mit einem QR-Code ausdrucken.

Auf der Fahrt nach Stuttgart am sehr frühen Morgen hatten wir natürlich keinen Stau. Wie gewünscht, telefonierten wir 15 Minuten vor Ankunft im Parkhaus mit dem Fahrer des Shuttles und erfuhren, dass es das gebuchte Parkhaus in der Löffelstraße nicht mehr gibt (diese Änderung war uns vorab nicht mitgeteilt worden). Wir sollten zum Achathotel kommen. Zum Glück war in dieser Gegend in den Vorjahren der Außenparkplatz von flyaway und so wussten wir, wie wir dahin kommen. Der Fahrer wartete schon auf uns und wir fuhren pünktlich um halb 5 zum Einchecken ab.

Nach dem Betreten des Terminals sahen wir sofort eine Schlange in Richtung TUIfly und stellten uns brav hinten an. Schnell merkten wir, dass wir uns an der Condor-Schlange eingereiht hatten und suchten das Ende der TUIfly-Schlange. Ein freundlicher Herr fragte uns, ob wir auf die Kanaren wollten und ob wir uns schon eingecheckt hätten. Beides bejahten wir und er führte uns direkt zu Selbstbedienungsterminals (die gerade nicht funktionierten). Nach einiger Zeit waren die Terminals dann doch betriebsbereit und der freundliche Herr machte alle Handgriffe, die eigentlich die Passagiere selbst machen sollten. Das Einchecken war also ohne größere Wartezeit erledigt.

Nach dem Verzehr unserer mitgebrachten Brote absolvierten wir die Personenkontrolle und gingen zum Gate. Der Warteraum war gut besucht, leerte sich aber irgendwann, weil Boardingzeit für ein anderes Flugzeug (nach Heraklion) war. Wir fuhren mit dem Bus und zählten dabei die Passagiere, die nach Fuerteventura und Gran Canaria flogen: 14 Stück! Sofort nach dem Einnehmen der Sitzplätze bot man uns an, die Reihen an den Notausgängen zu benutzen zwecks größerer Kniefreiheit. So waren also 2 Drittel der Passagiere in diesen beiden Reihen untergebracht.

Der Flug war sehr pünktlich und ruhig. Einreise nach Spanien mit dem QR-Code machte keine Probleme. Die paar Koffer waren schnell da und unser Mietauto wurde nach Anruf sofort gebracht. Etwas Wartezeit war aber dann doch notwendig, weil Warnwesten und Warndreieck nicht im Auto waren.

Fahrt zum Hotel, dort Einchecken (mit Bier und Sekt) und der anschließende Urlaub waren sehr angenehm. So wie wir es gewohnt sind. Am Pool waren sehr wenig Gäste. Nur an unserem Strand standen viele Wohnmobile herum. Auf öffentlichen Bereichen musste eine Mund-Nasen-Maske getragen werden.

5 Tage vor unserem Rückflug erhielten wir eine Mail von TUIfly: Benachrichtigung über eine Änderung Ihrer Flugbuchung. Abflug sollte einige Stunden früher sein (14:30), mit einer Zwischenlandung in Teneriffa und Zielflughafen nicht Stuttgart, sondern Frankfurt. Diese Änderung konnte man akzeptieren oder umbuchen. Da in nächster Zeit (Wochen) keine weiteren Flüge von TUIfly im Internet zu sehen waren, haben wir also akzeptiert und bis zu unserem Abflug 2 Mails an TUIfly gesendet und um eine Rail+Fly-Karte für die Bahnfahrt nach Stuttgart gebeten. Keine Reaktion!

Ein Tag vor Rückflug haben wir per Mail noch flyaway informiert, dass kein Fahrer auf uns am Samstagabend warten muss, weil wir in Frankfurt landen sollen.

Fahrt zum Flughafen und Auto abgeben (das stellt man einfach auf einen Parkplatz und legt den Schlüssel unter die Fußmatte) verlief ohne Probleme. Superbenzin kostete 90 Cent/Liter.

2 Schalter bei TUIfly waren offen und es gab lange Schlangen mit Corona-Abstand. 45 Minuten später waren wir an der Reihe und die Dame musste dringend telefonieren. Probleme? Nein, nein. Nach einigen Minuten mussten wir zur Seite treten und warten und Passagiere nach Düsseldorf wurden eingecheckt. Wieder 5 Minuten später kamen wir aber dann doch dran und erhielten unsere Bordkarten.

Unser Flieger war schon am Gate und nach dem Aufruf zum Boarding wurden dann doch keine Passagiere durch die Sperre gelassen. Was ist hier nur los? Nach einiger Zeit erfuhren wir, dass wir nicht mit diesem Flugzeug fliegen. Ein anderes wäre schon da für uns. Unsere Koffer wurden wieder entladen.

Schließlich konnten wir durch die Sperre gehen, wurden aber dann sofort in Richtung Kofferband umgeleitet. Wir erfuhren, dass wir uns bei LUXair (Schalter 5 bis 7) neu einchecken sollten. Blöd nur, dass dieser Flieger nach Luxemburg flog, also weder nach Frankfurt noch nach Stuttgart. Vor den Schaltern herrschte schon leichte Aufregung. Da das Flugzeug erst um 17:45 starten sollte, hatte das Einchecken noch nicht begonnen. Es gab je einen Vertreter von Schauinsland und Alltours. Von TUI oder TUIfly fehlte jede Spur.

Am Ende wurden die LUXair-Passagiere bei Schalter 5 und die TUIfly-Passagiere an den Schalter 6 und 7 eingecheckt. Wieder Personenkontrolle und warten. Die Maschine kam pünktlich und einige Passagiere stiegen aus, die später wieder mit uns einstiegen. Das Boarding war sehr geregelt, d.h. der Flieger wurde von hinten nach vorne befüllt. Am Eingang bekam jeder eine Plastiktüte mit einem Mund-Nasen-Schutz, ein Desinfektionsgel, ein Reinigungstuch und eine weitere Plastiktüte für den gebrauchten MN-Schutz.

Abflug war pünktlich und das Kabinenpersonal war fast genauso überrascht über die zusätzlichen TUIfly-Gäste (ca. 100). Bei LUXair gibt es anscheinend auf solchen mittellangen Flügen noch kostenlosen Imbiss und ein Getränk (von Wasser über Bier bis Sekt). Es wurde gesagt, dass jeder ein Getränk erhalten könne, man aber nicht wisse, ob die Essen für alle ausreichen würden. Es wurden also zuerst die LUXair-Passagiere versorgt, dann bekam jede Familie von TUIfly ein Paket und am Ende waren doch genug Essen für jeden vorhanden. Ist doch sehr nett von LUXair!

Nach der Landung in Luxemburg sollten die TUIfly-Passagiere noch sitzenbleiben und erst am Schluss aussteigen. Zu Fuß gingen wir dann einige Meter in das Flughafengebäude und am Eingang sahen wir das erste Mal jemand mit einem Zettel: TUIfly, LUX-FRA. Wir sollten uns nach dem Eingang sammeln und warten. Dann wurden unsere Namen verlesen und wir erfuhren jetzt schon/erst, dass wir in 2 Bussen nach Frankfurt gebracht würden.

Nach dem Kofferabholen bekam jeder einen Gutschein für einen Corona-Test in Luxemburg in die Hand gedrückt. Wir suchten aber den Ausgang und dort stand wieder jemand, der uns unsere Busse zeigte. Einige Minuten vor 24 Uhr starteten die Busse in Richtung Frankfurt.

Kurz vor halb 3 wurden wir zwischen den Terminals 1 und 2 ausgeladen und mussten zum Fernbahnhof der DB laufen. Der Zug in Richtung Stuttgart fuhr wegen Menschen auf der Strecke 10 Minuten später und deshalb erreichten wir ihn noch.

Wir beschlossen kurzfristig nach Stuttgart (130 Euro) zu fahren und dort unser Auto gleich abzuholen. Um 5 Uhr warteten wir auf die S-Bahn zum Flughafen und stellten fest, dass hier in Deutschland/Stuttgart viel Jungvolk sich einen Dreck um die Maskenpflicht schert. Auch die Security (mit Maske) interessiert das nicht.

Dreiviertel 6 klingelten wir unseren Shuttle-Fahrer von Flyaway aus dem Bett, dessen Dienst eigentlich erst um halb 12 am Sonntag beginnen sollte. Dementsprechend gelaunt war er, nachdem er sich doch von uns hat breitschlagen lassen. Sie hätten gestern auf uns gewartet und uns auch angerufen (das haben wir später auch festgestellt). Für die Leistung kassierte der Fahrer noch einmal 25 Euro (10 Euro zusätzlicher Tag in Parkgarage und 15 Euro zusätzliche Fahrt). Eine Quittung wollte er nicht ausstellen. Das sei nicht seine Aufgabe. Freundlichkeit? Fehlanzeige!

Um halb 8 am Sonntag (20.9.) waren wir zuhause und begaben uns in häusliche Quarantäne, die 2 Wochen lang dauern sollte.

Aus Telefonansagen und den diversen Medien wussten wir, dass wir uns umgehend bei der örtlichen Polizeibehörde melden sollten und innerhalb von 72 (oder waren es 48) Stunden einen Corona-Test zu machen hatten. Meldung und kostenloser Test am Sonntag waren aber nicht möglich.

Dafür wurde ein online-Formular für TUIfly ausgefüllt und die Bahnkosten, zusätzliche Parkgebühr und mehr als 6 Stunden Verspätung geltend gemacht. Auch ein entsprechendes Mail an flyaway wurde gesendet.

Am Montag haben wir uns dann bei unserer Gemeinde gemeldet. 11.10 Uhr wurde bei unserer Hausärztin der Rachenabstrich gemacht und 25 Stunden später am Dienstagmittag hatten wir das Ergebnis in Händen: alles negativ (SARS und COVID19). Damit war unsere Quarantäne nach 2,5 Tagen beendet.

Am Mittwoch haben wir dann flyaway angerufen. Die 15 Euro zusätzliche Fahrt waren nicht rechtens, da die Fahrer in Ihrem Info-System sehen können, ob irgendwelche Flüge ausfallen. Mit dem Empfang von Mails gäbe es in letzter Zeit Probleme. Wir sollten noch einmal eine Mail senden, was wir dann auch gemacht haben.

Reaktion von flyaway: KEINE bis Ende Januar, auch eine erneute Mail wurde nicht beantwortet. Wir werden diesen Parkdienst in Stuttgart wohl nicht mehr in Anspruch nehmen.

Reaktion von TUIfly: KEINE bis Ende Januar. Im Oktober wurde am Telefon gesagt, dass die Kostenansprüche geprüft würden und das Ergebnis bis Ende Oktober vorliegen kann. TUIfly macht aber regelmäßig Werbung mit rabattierten Flügen. Unklar ist aber, ob diese Flüge stattfinden.TUI meinte Anfang Dezember, dass alles ok ist, wenn man eine sofortige Reaktion auf das Reklamations-online-Formular erhalten hat. Eine Bearbeitung kann schon mal 3 Monate dauert. Also warten wir weiter.

Wenn jemand reagiert, dann wird hier der Text aktualisiert. 

Bisheriger Kundenservice: Null.

Am 24.1.2021 wurde der Fall an die Schlichtungsstelle für den öffentlichen Personenverkehr e.V. per online-Formular gemeldet. Mal schauen, ob sich hier etwas ergibt.

Am 3.2.2021 kam eine e-Mail von TUIfly mit einem Link, wo man seine Kontonummer eingeben sollte. Das wurde am 4.2. erledigt und jetzt konnte man auch sehen, wie viel TUIfly für die Misere bezahlen wollte. Eigentlich alle entstandenen Kosten plus 400 Euro für die Verspätung. Insgesamt über 950 Euro. Jetzt warten wir noch, dass das Geld auf unser Konto eingeht....

Am 15.2.2021 wurde von TUIfly endlich das Geld überwiesen. Damit ist das beim Rückflug entstandene Problem nach 5 Monaten zu unserer Zufriedenheit endlich gelöst.